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Wer studiert, hat sicher einen Job. Diese Aussage aus vergangenen Jahren ist leider heutzutage überholt. Nichtsdestotrotz ist ein Studium immer noch das Mittel der ersten Wahl, um die Chancen auf einen gelungen Berufseinstieg zu erhöhen. Nur welche Strategien versprechen in Zeiten von Digitalisierung und Industrie 4.0 und die besten Zukunftschancen?

Was studieren: Finde die Nische

Vorbei sind die Zeiten, als Studieninteressierte sich zwischen aus heutiger Sicht recht wenigen Studienrichtungen entscheiden konnten bzw. mussten. Alleine in Österreich werden im tertiären Bildungssektor mittlerweile über 2.400 Studien angeboten. Gewiss sind die inhaltlichen Unterschiede zwischen manchen Studienrichtungen oft nur marginal. Auch werden beliebte Studienrichtungen und Klassiker wie BWL oder Wirtschaftswissenschaften unter (fast) identischen Namen an diversen Fachhochschulen, Universitäten und privaten Instituten angeboten. Daneben gibt es aber etliche Studienrichtungen, die vor wenigen Jahren noch gar nicht existierten. Viele davon sind interdisziplinär ausgerichtet, d.h., sie vermitteln Grundkenntnisse aus mehreren unterschiedlichen Fachbereichen, darüber hinaus aber auch spezifisches Fachwissen.

Der Sinn dahinter ist, die AbsolventInnen besser und praxisnaher auf bestimmte Branchen oder Aufgabengebiete vorzubereiten. Generell kommt dieser Trend den Fachhochschulen und der Wirtschaft zugute; schließlich bieten sie vermehrt spezialisierte Studienrichtungen an. Laut des Instituts Jaksch & Partner wird daher in den kommenden Jahren eine 15-prozentige Steigerung bei den Stellenangeboten im Vergleich zu 9 Prozent bei Universitäten erwartet. Der Nachteil spezialisierter Studienrichtungen ist, dass der Blick über den Tellerrand häufig zu kurz kommt. Zudem verändert sich der Markt immer schneller, sodass bestimmte Nischen eventuell schon bald gar nicht mehr so gefragt sind.

Vielleicht wird die Frage, ob man einen generalistischen oder einen spezialisierten Studiengang wählen sollte, aber ohnehin überbewertet. Denn in vielen Branchen wird es immer wichtiger, sich nicht nur während, sondern speziell nach dem Studium Nischen zu suchen und sich im Berufsleben fortwährend weiterzuentwickeln. Ein Studium kann zwar darauf vorbereiten, mitnichten aber die Aufgabe abnehmen, stetig Marktentwicklungen zu verfolgen und sich weiterzubilden.

Studienzweige Technik und IT

Zugegeben, dass technische Studienrichtungen gefragt sind, überrascht nun wirklich keine/n mehr. Und selbst wenn man mit Ratschlägen zum geeigneten Studium immer vorsichtig umgehen sollt, lehnen wir uns mit dieser Empfehlung nicht zu weit aus dem Fenster.
Fakt ist, dass Maschinen und Roboter einen Großteil unserer Aufgaben übernehmen werden – es ist nur noch eine Frage der Zeit. Denken wir aber zunächst an das Positive: In der Industrie 4.0 werden viele neue Jobs entstehen, denn Unternehmen brauchen vermehrt EntwicklerInnen und SoftwareexpertInnen, die für diesen Bereich das nötige Know-how mitbringen.

Im Folgenden mögliche IT-Jobs mit Zukunft:

• IT-ArchitektIn
• Cloud-ArchitektIn
• IT-BeraterIn
• TestmanagerIn
• Security SpezialistIn
• IT-AuditorIn
• NetzwerkadministratorIn
• SAP-BeraterIn
• und viele mehr

Studium im Bereich Gesundheitswesen

Immer mehr Menschen können sich auf ein langes Leben freuen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Lebenserwartung bei Frauen bis 2030 auf 90 Jahre steigen könnte. Zudem konnten die WissenschaftlerInnen nachweisen, dass Männer immer stärker aufholen. Kein Wunder: Die Zeiten, als der Marlboro Man cool war und Männer sich nicht für Ernährung interessierten, sind längst vorbei. Aufgrund des strengen Arbeitsschutzgesetzes gibt es auch immer weniger gefährliche Jobs oder solche, die Langzeitschäden verursachen. Die Kehrseite der steigenden Lebenserwartung beider Geschlechter ist, dass das Gesundheitssystem stark belastet wird.

Für Studieninteressierte, die von Natur aus eine soziale Ader haben und empathisch sind, können sich neue Türen öffnen. Denn obwohl auch hier Digitalisierungsmaßnahmen und der Einsatz von Robotern zum Wegfall von Aufgaben führen – das ist meist auch sinnvoll, wenn beispielsweise Patenten getragen werden müssen oder komplexe Patientendaten ausgewertet werden – ist die menschliche Komponente wohl nicht Eins-zu-eins zu ersetzen. Neben einer klassischen Arzt- bzw. Facharztausbildung kommen Studiengänge wie Aging Services Management, Diätologie, Health Economics and Management und viele andere in Frage.

Kann ein Roboter meinen Job ersetzen?

Wer wissen möchte, zu welchem Anteil ihre/seine Tätigkeit von einem Roboter bzw. einer Maschine ersetzt werden kann (Stand: heute), besucht am besten die Website: https://job-futuromat.iab.de/. Es ist schwer, fundierte Prognosen über zukunftssichere Studiengänge bzw. Jobs zu erstellen. Deshalb beschränken wir uns an dieser Stelle auf jene Branchen, die höchstwahrscheinlich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten überdurchschnittlich gefragt sind. Das bedeutet nicht, dass es nicht auch andere Mittel und Wege gibt, um für zukünftige Entwicklungen gewappnet zu sein.

Außer Frage steht, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, an dem Roboter und Maschinen viele bisherige Jobs substituieren. Auch Bürotätigkeiten könnten vermehrt durch Roboter ersetzt werden. Manche ExpertInnen, wie z.B. jene der University of Oxford, prognostizieren, dass in ca. 20 Jahren 50 Prozent aller Jobs wegfallen könnten. Dass auch neue Jobs entstehen, ist eine logische Folge, jedoch können sie den Wegfall bisheriger Jobs wohl kaum kompensieren.

Author: Dominik Buchbauer